Klimaschutz, bezahlbarer Wohnraum, Pflegenotstand
In seiner ersten Sitzung im neuen Jahr beschäftigte sich der neu gewählte Vorstand des Gmünder SPD-Ortsvereins mit dem Klimaschutz auf lokaler Ebene, dem Bedarf an bezahlbarem Wohnungsraum und dem Pflegenotstand.
Klimaschutz
Aktueller Anlass war eine Präsentation mit einem Rechentrick von Oberbürgermeister Richard Arnold zu Berechnung der Treibhausgasemissionen, die er kurz vor Weihnachten vorstellte. Durch die Änderung vom „Verbraucherprinzip“ hin zum „Territorialprinzip“ werden die Gmünder Zahlen geschönt, kritisiert der SPD-Ortsverein. „Nach der neuen räumlichen Berechnungsmethode würden die Treibhausgasemissionen der Gmünder nur 4 Tonnen pro Kopf im Jahr betragen. Im Vergleich dazu lägen die Emissionen in Altbach im Landkreis Esslingen bei 205,2 Tonnen pro Kopf, da dort zwei Kohlekraftwerke zur Strom- und Wärmeerzeugung betrieben werden“, bemerkte Regionalverbandsmitglied Michael Deusch. Bei diesem einfachen Rechentrick will die Gmünder SPD nicht mitmachen. Ortsvereinsvorsitzender und Stadtrat Tim-Luka Schwab fordert: „Diese verzerrte Datenlage darf nicht neue Grundlage werden. Bei der Klimapolitik muss man ehrlich sein und keine Schönrechnerei betreiben. Deshalb fordert die SPD weitere konkrete Maßnahmen und eine ehrliche Berechnung anstatt simpler Rechentricks.“ Die bisher geplanten Maßnahmen für mehr Klimaschutz in Gmünd erscheinen den Genossinnen und Genossen als unzureichend.
Bezahlbarer Wohnraum
Sorgen bereitete den Genossinnen und Genossen aber auch die stark angespannte Situation auf dem Gmünder Wohnungsmarkt. „Im Bereich des Neubaus müssen wir auf mindestens 25% sozialen Wohnungsbau bestehen“, betonte Vorstandsmitglied Dorothee Henkel. Ebenso müsse der genossenschaftliche Wohnungsbau weiter gestärkt werden. Ein positives Beispiel sei der Umbau des alten Kreiswehrersatzamts in der Oststadt. Dennoch müsse die Stadt mehr auf eine soziale Durchmischung in den Wohnquartieren achten. Nur wenn möglichst viele Wohnungen in kommunaler Hand seien, könne die Stadt steuernd in den Wohnungsmarkt eingreifen.
Pflegenotstand
Weiter sorgen sich die Mitglieder des Ortsvereinvorstands sowohl um den Fachkräftemangel im Pflegebereich als auch um die Finanzierung der Kreiskliniken. „Die Finanzierung unserer Krankenhäuser ist vollkommen unzureichend und führt zu hohen Defiziten, die vom Landkreis ausgeglichen werden müssen. Außerdem finden die besonderen Herausforderungen eines Flächenlandkreises in der Bundesgesundheitspolitik keine Wertschätzung und führen somit zur Benachteiligung des ländlichen Raumes gegenüber den Ballungsgebieten", so die Fraktionsvorsitzende und Kreisrätin Sigrid Heusel. Aus Sicht der Genossinnen und Genossen müssen die Arbeitsbedingungen in Kliniken und Pflegeeinrichtungen durch Anhebung des Personalschlüssels dringend verbessert und weitere Maßnahmen ergriffen werden, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.
Auf die Themen Klimaschutz, bezahlbarer Wohnraum, Gesundheit und Pflege wollen die Genossinnen und Genossen in den nächsten 12 Monaten ganz besonders ihren Fokus legen. Veranstaltungen mit Experten zu den genannten Themen sollen helfen, konkrete Lösungsvorschläge auszuarbeiten.