19-jähriger Stadtrat zum neuen Vorsitzenden des Gmünder Ortsvereins gewählt.
„Ökologischen und sozialen Neustart“ gefordert.
Der 19-jährige Tim Schwab ist der neue Vorsitzende des Gmünder SPD-Ortsvereins. Er setzte sich bei der Wahl in der Hauptversammlung des des Vereins am Montagabend gegen Brigitte Schoder durch. Der bisherige Vorsitzende Hans-Dieter Beller hatte nicht mehr kandidiert. Ihm dankten die Mitglieder für sein Engagement für die Partei, besonders im Kommunalwahlkampf.
Schwab ist auch stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbands der Sozialdemokraten in Gmünd.
Der neue Ortsvereinsvorsitzende Tim-Luka Schwab gab als Ziel einen „ökologischen und sozialen Neustart in der SPD“ aus. Bisher sei auch seine Partei in machen Punkten „eher rückwärts gewandt“, sagte er im Gespräch mit der Gmünder Tagespost. Es müsse der Partei wieder gelingen, mehr jüngere Menschen zu aktivieren: „Wir haben ein großes Problem mit dem Nachwuchs“. Um das zu ändern, müsse die SPD den Jusos Angebote machen, denn diese Nachwuchsorganisation der SPD habe nach wie vor Zulauf.
"Endlich aufhören, uns selbst zu zerstören", so Hans-Dieter Beller, bisher SPD-Ortsvereinsvorsitzender.
Dass die Zahl der Sitze für die Sozialdemokraten im Gemeinderat bei der Kommunalwahl von zehn auf sieben gesunken ist, schmerzt Schwab. Das könne man nicht als Erfolg bezeichnen. Allerdings sieht er mit Blick auf die Verschiebungen innerhalb des Gemeinderats, in Zusammenarbeit mit den Fraktionen von Grünen, Linken und FWF „eine Chance auf eine progressivere Politik“.
Ein Thema bei der Versammlung des Ortsvereins war auch die Mitgliederbefragung der SPD zum neuen Vorsitzenden-Duo. Tim-Luka Schwab sieht eine solche Befragung als sehr gutes Instrument, um die Mitglieder mitzunehmen. Auch das Ergebnis – die Mehrheit für Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken – sei „sehr in meinem Sinne“ gewesen, so Schwab.
Der scheidende Vorsitzende Hans-Dieter Beller appellierte an die Genossen zur Geschlossenheit. Die Partei müsse „endlich aufhören, uns selbst zu zerstören“. Das heißt, dass die Mitglieder jetzt die Gewinner der Befragung unterstützen müssten, auch wenn sie vielleicht anders votiert haben. Das Gleiche gelte für die Regierungsbeteiligung, für die sich ebenfalls eine deutliche Mehrheit der SPD-Mitglieder ausgesprochen hatte.
Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Gmünder Gemeinderat, Sigrid Heusel, berichtete bei der Mitgliederversammlung über Neuigkeiten aus der Stadtpolitik.
© Gmünder Tagespost 03.12.2019 17:16